Das Rondell als Kernstück des neuen Wertstoffhofs fällt sofort ins Auge. Die heute eröffnete, moderne Anlage bietet großzügige Flächen, übersichtlich geordnete Abgabeflächen für Wertstoffe und Schadstoffe. Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde der neue Wertstoff- und Betriebshof der bonnorange AöR in der Weststraße/Ecke Südstraße in Bonn-Bad Godesberg in Betrieb genommen. Die nach neuestem Standard für etwa 7,8 Millionen Euro (netto) erbaute Annahmestelle sorgt nun für deutlich komfortablere Abgabemöglichkeiten. Denn die Entladung erfolgt geschützt und direkt auf Kofferraumhöhe in den jeweiligen Container. Die getrennte Verkehrsführung zwischen den anliefernden Bonner Bürgerinnen und Bürgern und dem Werkverkehr der bonnorange vereinfacht die Anlieferung zusätzlich und erhöht die Sicherheit.
Ab sofort sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bonnorange im neuen Bad Godesberger Wertstoffhof dafür, dass jährlich bis zu einem Drittel der in Bonn anfallenden Wert- und Schadstoffe angenommen und zum Transport für die umweltgerechte Verwertung vorbereitet werden. Unterschieden werden derzeit neun Abfallarten wie Grünabfälle, Altpapier, Elektroaltgeräte, Sperrmüll und Schadstoffe. Dazu kommen Laub, Altkleider und Altglas.
"Für unsere Kunden und meine Mitarbeiter wird die Anlieferung von Abfällen nun schneller, komfortabler und sicherer. Dank der Rampenkonstruktion mit dem Rondell kann man direkt vor den kreisförmig angeordneten Containern halten und seine Wertstoffe nun einfach in die tieferstehenden Container werfen oder auf Kofferraumhöhe einräumen. Leitern und Stege zum Befüllen der Container gehören damit endgültig der Vergangenheit an", erklärt Kornelia Hülter, Vorständin der bonnorange AöR.
Insgesamt stehen auf und an dem Rondell 18 Containerplätze zur Verfügung. Weitere elf Container sind zum Austausch an der Grundstücksgrenze platziert. So können die Container bei Bedarf schnell ausgetauscht und damit Wartezeiten weitestgehend vermieden werden. In der Mitte des Rondells liegt die Schadstoffsammelstelle. Sie ist in einem extra gesicherten Raum untergebracht und nach den modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. Dazu zählen unter anderem eine explosionsgeschützte elektrische Anlage sowie eine Lüftung, die mindestens einen 5-fachen Luftaustausch garantiert.
"Abfall muss immer fachgerecht entsorgt werden - egal, ob es sich um Hausmüll, Plastikmüll, Papiermüll, Biomüll, Sondermüll oder Elektroschrott handelt", so Hülter.
"Die Akzeptanz Wertstoffe dem fach- und umweltgerechten Recycling zuzuführen, ist bei den Bonnerinnen und Bonnern in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Für uns bedeutet diese positive Entwicklung, dass wir Kapazitäten und Sicherheit regelmäßig überprüfen und anpassen müssen. Die in Bad Godesberg vorhandene Infrastruktur war irgendwann an einem Punkt angekommen, dass sich Investitionen in Instandsetzung, Modernisierung oder Maßnahmen zur Energieeinsparung nicht mehr gerechnet haben. Aus diesem Grund haben wir bereits 2015 mit der Neukonzeption der gesamten Anlage begonnen", so Helmut Wiesner, Vorsitzender des Verwaltungsrates der bonnorange.
So entstand neben der neuen Annahmestelle ein neues dreigeschossiges Verwaltungsgebäude, das rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Straßenreinigung, der Abfallwirtschaft und des Tiefbauamtes 22 moderne Büros inklusive moderner Sozialräume und sanitärer Einrichtungen bietet.
Hülter: "Für die Zukunft bauen, bedeutet für uns auch, nachhaltige Baustoffe und energiesparende Technik einzusetzen". So wird die benötigte Wärmeenergie durch eine umweltverträgliche Holzhackschnitzelanlage CO2-neutral erzeugt. Den benötigten Brennstoff bezieht die Anlage von der Grünannahmestelle beziehungsweise von der Kompostieranlage. Das Brauchwasser zur Reinigung der Fahrzeuge, insbesondere der Kehrmaschinen, stammt aus Regenwassertanks, die insgesamt 230.000 Liter fassen. Und, um auch für die elektromobile Zukunft gewappnet zu sein, sind Vorkehrungen für modular erweiterbare Elektroladestationen getroffen worden.