Die 17. Auflage des Rechtschreibdudens (Band 1) ist am 15. Mai 1973 erschienen. Die Veröffentlichung des Standardwerks zum deutschen Sprachgebrauch markiert mit der erstmaligen Aufnahme des Wortes „Umweltschutz“ den Zeitpunkt, als die Redaktion des Dudens feststellte, dass dieses Wort Teil des allgemeinen Sprachgebrauchs ist. 50 Jahre später wagt die bonnorange AöR in einem neuen Beitrag in der Rubrik „Tipps & Tricks“ auf bonnorange.de einen Rückblick, der die Geschichte des Umweltschutzes im Allgemeinen betrachtet und in dem erstmals eine Statistik über die Abfallmengen in Bonn von 1967 bis 2021 ein Schlaglicht auf die lokale Entwicklung wirft.
Nach einer aufwendigen Recherche im Bonner Stadtarchiv, im Aktenlager der bonnorange AöR und im Ratsinformationssystem gibt es nun erstmals eine Infografik über die Entwicklung der Abfallmengen in Bonn von 1967 bis 2021. Dabei sind die Werte von 1967 Hochrechnungen und Schätzungen nach einer Sortieranalyse, deren Qualität entsprechend weniger hoch ist, als die Datenreihe ab 1990, nachdem die Herausgabe von Abfallbilanzen für die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zur Pflicht geworden war.
Eingebettet in einen neuen „Tipps & Tricks“-Beitrag auf bonnorange.de, in dem zunächst ein Rückblick auf einige Meilensteine des Umweltschutzes in den letzten Jahrzehnten erfolgt, werfen die recherchierten Zahlen zum Abfallaufkommen ein Schlaglicht auf Bonn, das vor allem eines sehr deutlich zeigt: der Abfall wird zwar seit den 90er Jahren strenger getrennt, wodurch die Hausmüllmenge abgenommen hat, aber insgesamt sinkt die Abfallmenge kaum. In den letzten 30 Jahren reduzierte sich die Menge pro Person um 8 Prozent (1992: 547 Kilogramm/ 2021: 502 Kilogramm). Gleichzeitig stieg der Anteil der getrennt erfassten Abfälle von etwa 30 Prozent (48.346 Tonnen) in 1992 auf fast 60 Prozent mit 99.757 Tonnen in 2021.
Die Abfallvermeidung muss stärker gefördert werden
Das neue Abfallwirtschaftskonzept zeigt in verschiedenen Szenarien die Entwicklung der Abfallmengen in Bonn bis 2035 auf und sieht operative Maßnahmen vor. Dazu gehört unter anderem, dass die bonnorange AöR eine Sperrmüllanalyse durchführen wird, um das Potenzial der noch gebrauchsfähigen und wiederverwendbaren Gegenstände zu ermitteln. Es wird ein Wertstoffinselkonzept erarbeitet, das insbesondere der illegalen Aufstellung von Sammelcontainern für Alttextilien entgegenwirken soll. Auch soll es ein Pilotprojekt geben, bei dem Biotonnen mit einem Chip und einem Filterdeckel ausgestattet werden. Denn 42,6 Prozent in der Grauen Tonne könnten als organische Abfälle verwertet werden. Deswegen soll es Kampagnen zur Akzeptanz- und Imagesteigerung der Biotonne sowie der Grünabfallsammelsysteme geben. Die neue Biotüte, die bonnorange zusammen mit der RSAG AöR in den Handel gebracht hat, ist ein Teil davon. Die bonnorange AöR wird aber auch ihre digitalen Angebote für die Abfallvermeidung und Wiederverwendung ausbauen und die Kapazitäten der Abfallberatung in Bonn an den Durchschnittswert der kreisfreien Städte aus dem Abfallwirtschaftsplan von Nordrhein-Westfalen angleichen, sodass 5,4 Stellen zur Verfügung stehen sollten, um sich den wachsenden Herausforderungen stellen zu können.
Die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) sind gemäß § 21 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) sowie § 6 des Landeskreislaufwirtschaftsgesetzes Nordrhein-Westfalen (LKrWG) dazu verpflichtet, alle 5 Jahre sowie bei wesentlichen Änderungen Abfallwirtschaftskonzepte über die Verwertung und die Beseitigung der in ihrem Gebiet anfallenden und ihnen zu überlassenden Abfälle zu erstellen. Das barrierefreie Dokument kann über www.bonnorange.de/ueber-uns/oekologisches-handeln abgerufen werden.