Richtig Lust auf Entsorgung!

So werden Sex- und Intimpflegeprodukte entsorgt

Der Valentinstag ist als „Tag der Liebenden“ bekannt und steht in direktem Zusammenhang mit körperlicher Nähe. Aus diesem Grund hat sich dieser Tag in den USA, Großbritannien und Australien auch als „National Condom Day“ etabliert, um auf beim Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheiten aufmerksam zu machen. Und die größere Akzeptanz und Offenheit im Umgang mit dem Thema Sex und Intimpflege macht auch vor der Abfallberatung nicht Halt!

Spaß am Leben kennt viele Spielarten. Eine der körperlichen Freuden ist das Ausleben der eigenen Sexualität. Abfälle, die in diesem Zusammenhang entstehen, sollten richtig entsorgt werden, denn Lust und Körperpflege ohne Reue sind umso schöner.

Präservative

Kondome sind nicht nur Verhütungsmittel. Sie sind zudem ein wichtiger Schutz vor Krankheiten, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die Überzieher richtig zu entsorgen, ist ganz leicht. Sie werden der Gruppe der Hygieneprodukte - von denen jede*r Bundesbürger*in 17,3 Kilogramm jährlich in der Restabfalltonne entsorgt - zugeordnet und gehören in die Graue Tonne, um sie der thermischen Verwertung zuzuführen. Anders sieht es bei der Verpackung aus. Auf ihr befindet sich meist der Grüne Punkt und so sollte sie ihren Weg in die gelbe Tonne finden.

Pillen

Potenzmittel wie Viagra und Verhütungsmittel, zum Beispiel die Antibabypille, gehören als Arzneimittel in den Restabfall. Werden die Pillen nicht mehr gebraucht oder ist ihr Haltbarkeitsdatum abgelaufen, dann stellt ihre thermische Verwertung den besten Weg dar, um die Inhaltsstoffe nicht in Natur und Gewässer gelangen zu lassen. Denn diese sollten nicht in unser Grundwasser versickern. Zudem stoßen Kläranlagen mit herkömmlichen Reinigungsverfahren an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die laut Umweltbundesamts jährlich rund 30.000 Tonnen eingenommener Medikamente und die daraufhin wieder ausgeschiedenen Medikamentenwirkstoffe herauszufiltern, bevor sie in Flüssen gespült werden und ins Trinkwasser gelangen.

Periodenbecher & Menstruationstassen

Der Mehrweg kann auch in Sachen Intimpflege und Hygiene beschritten werden. Periodenbecher bzw. Menstruationstassen ersetzen Tampons und Monatsbinden (diese gehören nicht in die Toilette, sondern in den Restabfall), indem sie die Monatsblutung auffangen. Nach der Entnahme werden Menstruationsbecher geleert, ausgespült und wieder eingesetzt – sie sind also mehrfach verwendbar. Sie werden aus Silikon für den medizinischen Bedarf, Gummi oder thermoplastischem Elastomer gefertigt und sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Aufgrund des Materials gehören Menstruationstassen zusammen mit anderen Hygiene- und Periodenprodukten in die Graue Tonne.

Als wiederverwendbares Hygieneprodukt sind sie nicht nur ökologischer, weil Abfall vermieden wird, dank ihrer langen Haltbarkeit sind sie soagr wirtschaftlicher. Es gibt auch Unternehmen, die über den Verkauf der Menstruationstassen Initiativen unterstützen, um Frauen, die keinen Zugang zu Monatshygieneartikeln haben, mit Periodenbechern zu versorgen.

Die Ökochecker vom SWR haben sich dem „Trend Menstruationstasse“ in einem Video-Beitrag auf YouTube gewidmet.

Praktiken

Sexspielzeuge, die mit einem Motor betrieben werden, teilweise mit einem festverbauten Akku ausgestattet sind und heutzutage auch Prozessoren nutzen, um weitere Funktionen zu bieten (zum Beispiel sich mit dem Smartphone zu verbinden oder fernsteuern zu lassen) sind Elektrokleingeräte. Deswegen gehören sie nicht in den Restabfall. Dort sollten sie mit ihren wertvollen Rohstoffen und auch nicht aus Scham landen, sondern der Umwelt zuliebe korrekt entsorgt werden. Doch was heißt das?

Die Hausmüllanalyse des Umweltbundesamts förderte zu Tage, dass jede*r Bundesbürger*in jährlich 700 Gramm Elektroaltgeräte in die Restabfalltonne schmeißt - und dazu gehört auch Sexspielzeug. Doch dort gehören ausrangierte Elektrogeräte nicht hin! Den korrekten Entsorgungsweg stellt der Einzelhandel sicher: schon vor dem neuen Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) war es zudem bei den meisten Anbietern von Sextoys möglich, ausgediente Produkte zum richtigen Recycling zurückzuschicken. Häufig genügt es, dafür das Produkt mit einem Hinweis versehen an den Anbieter zurückzusenden.

Wo es möglich ist, müssen Batterien oder Akkus getrennt entsorgt werden. Elektrokleingeräte mit festverbauter Elektronik können ohne Batterien und Akkus über die Roten Tonnen von bonnorange entsorgt werden. Dafür fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Sextoys finden darin genauso Platz, wie elektrische Zahnbürsten, Toaster und ferngesteuerte Autos. Natürlich können Privatpersonen ihre gesamten Elektroaltgeräte einfach zu einem der Wertstoffhöfe von bonnorange bringen und dort in die Verwertung geben. Ohne elektronische Bauteile bestehen Sexspielzeuge häufig aus Silikon, Gummi oder anderen Kunststoffen und sind über die Graue Tonne zu entsorgen

(Sex- oder Liebes) Puppen

Aufblasbar unterscheiden sie sich bei der Entsorgung nicht von Luftmatratzen. Deswegen gehören Gummipuppen in die Graue Tonne. Im Gelben Sack haben sie nichts verloren! Anders sieht es bei sogenannten „Sexdolls” aus. Sie sind in der Regel aus Silikon und TPE gefertigt und müssen aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts über den Sperrmüll ihre letzte Ruhe finden. Die wertvollen Materialien TPE und Silikon können aber auch wiederverwendet werden, weswegen spezielle Shops sie teilweise zurücknehmen und dafür manchmal auch noch etwas bezahlen.