Seit über 30 Jahren sind sie ein Teil des Bonner Stadtbildes – die blauen Altpapiercontainer. Fast 300 davon stehen im Stadtgebiet verteilt. Sie alle wurden in den vergangenen Tagen ausgetauscht. Das neue Modell bringt technische Neuerungen mit sich und wurde mit einer großflächigen Beklebung ausgestattet, um Nutzer*innen wichtige Informationen an die Hand zu geben.
1992 wurden im Zuge des Starts des dualen Entsorgungssystems die ersten Depotcontainer für Altpapier in Bonn aufgestellt. Hintergrund war die 1991 in Kraft getretene Verpackungsverordnung. Die halbrunden Depotcontainer, die aufgrund ihrer Modellbezeichnung auch „Papier-Iglus“ genannt wurden, ergänzten die Bündelsammlung und trugen 1992 dazu bei, dass die Sammelmenge um 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf in Summe 14.695 Tonnen gesteigert werden konnte. 1993 folgte die Einführung der Blauen Tonne, sodass die Menge bis 2007 auf den Höchstwert von 25.677 Tonnen stieg. Durch die zunehmende Digitalisierung ist der Wert inzwischen auf zuletzt 17.655 Tonnen (2023) gesunken.
„Der Austausch der Altpapiercontainer begann am 27. Januar und wurde am 15. Februar 2025 abgeschlossen“, freut sich Richard Münz Geschäftsbereichsleiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung über den erfolgreichen Abschluss des großen Projekts. Alle Altpapiercontainer, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind, wurden ausgetauscht. Zudem werden in diesem Zuge über 100 Unterflurbehälter an 23 Standorten auf das sogenannte Pilzaufnahmesystem umgestellt. Darum werden auch die Fahrzeuge, die für die Leerung der Container eingesetzt werden, entsprechend umgerüstet. „Dieses System ist deutlich einfacher in der Handhabung beim Leerungsvorgang und wird zudem in der Zukunft einen höheren Automatisierungsgrad ermöglichen“, erläutert Münz. Die Gesamtkosten dieser Maßnahme belaufen sich auf rund 850.000 Euro.
Die bisherigen, in die Jahre gekommenen öffentlichen Papiercontainer haben eine vertikale Strebe in der Mitte, über die die Container nach dem Anheben geöffnet wurden. Bisher konnte es passieren, dass größere Kartonagen sich an der Strebe verkanten und dadurch Volumen verloren geht. Dies gehört mit den neuen Containern der Geschichte an, da ein anderer Mechanismus zum Entleeren der Container zum Einsatz kommt. „Dennoch ist es wichtig, dass Kartons vor dem Einwurf zerkleinert werden, da sonst das Volumen nicht ausgenutzt wird. Darum weisen wir mit einer auffälligen Beklebung auf den neuen Containern nochmal darauf hin“, erklärt Richard Münz zur neuen Gestaltung der Altpapiercontainer. Die neue Beklebung erfüllt die Wünsche, die in den letzten Jahren an die bonnorange AöR herangetragen wurden. Neben dem deutlichen Hinweis, dass Kartonagen zerkleinert werden sollten und Beistellungen nicht erlaubt sind, bietet ein QR-Code die Möglichkeit, weiterführende Informationen abzurufen.