Ab dieser Woche nimmt ein zusätzliches Team seine Arbeit auf, um die Reinigungs- und Leerungsfrequenz an Standorten der öffentlichen Altpapiercontainer zu erhöhen. Das auf 18 Monate angelegte Pilotprojekt soll die Sauberkeit erhöhen und illegalen Müllablagerungen entgegenwirken.
Hotspots für illegale Müllablagerungen im Bonner Stadtgebiet sind Containerstandplätze, an denen regelmäßig danebengestellte Kartonagen, aber auch Elektroaltgeräte, Sperrmüll, Restmüll oder gar gefährliche Abfälle aufgefunden werden. Grundsätzlich ist die Container-Infrastruktur ausreichend, um die anfallenden Mengen Papier, Pappe und Kartonagen aufzunehmen. Für andere Abfälle bietet bonnorange ein umfangreiches Angebot aus Abhol-Services und Annahmestellen. Darüber hinaus wurde im Zuge der Erneuerung der Altpapiercontainer eine großflächige Folierung mit Hinweisen angebracht.
„Da die Vermüllung der Depotcontainer-Standorte im Bonner Stadtgebiet ein wiederkehrendes Diskussionsthema ist, bin ich unserem Verwaltungsrat dankbar, dass er unserem Vorschlag gefolgt ist und die finanziellen Mittel freigegeben hat, in einem 18-monatigen Pilotprojekt die Erhöhung der Leerungsintervalle sowie der ausgeweiteten Reinigung der Standorte von wildem Müll zu erproben“, sagt Sven Sadewasser, Vorstand der bonnorange AöR.
Konkret steigert die Abfallwirtschaft ihre Leistung um zwei zusätzliche Touren an den als Hotspots identifizierten Containerstandorten. Hierfür wurde Personal aufgebaut und zwei Fahrzeuge angemietet. Damit wird an 25 Standorten das Leerungsintervall für die dortigen Altpapiercontainer von dreimal auf fünfmal wöchentlich erhöht. Zudem werden diese Standorte nun auch von Montag bis Freitag täglich von einem Abfallsammelfahrzeug angefahren, um illegale Beistellungen zu entfernen. Die zusätzlichen Kosten hierfür belaufen sich auf rund 500.000 Euro pro Jahr.
„Um das Problem der wilden Müllkippen an Containerstandorten dauerhaft zu lösen, müssen wir aber an die Ursachen ran und dürfen nicht nur die Symptome bekämpfen“, erklärt Richard Münz, Leiter der Sparte Abfallwirtschaft, zum Start des Pilotprojekts. Damit gehen insbesondere das Aufspüren von Verursacher*innen, aber auch das Ahnden von Ordnungswidrigkeiten und aktives Hinweisen auf Fehlverhalten samt Abfallberatung zur Vermeidung einher. „Auch für unsere Mitarbeitenden ist es demotivierend, wenn sie täglich an denselben Stellen im Einsatz sind und kaum jemand für Fehlverhalten zur Rechenschaft gezogen wird. Darum arbeiten wir eng mit der Bundesstadt Bonn bei der Umsetzung des Konzepts zur Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit – SOS – und dem Einsatz des ‚Ermittlungsdienst Abfall‘ zusammen“, führt Münz weiter aus.
Die erste Stelle wurde beim Ordnungsamt bereits besetzt, um den „Ermittlungsdienst Abfall“ aufzubauen, der im Laufe des Jahres 2026 seine Arbeit mit insgesamt sechs Personen aufnehmen soll. Die bonnorange AöR finanziert zwei Stellen als Beistandsleistung und wird ihrerseits zwei Mitarbeitende zur Verfügung stellen, um die Kolleg*innen des Ordnungsamtes zu unterstützen.