Mehrweg: Alternativen für unterwegs!

Schon früher wurde gern gesnackt: Bereits im alten Pompeji gab es Snackbars für die schnelle Mahlzeit zwischendurch in einer Pause oder auf der Durchreise. Das sogenannte Thermopolium war eine römische Gaststätte, in der warme Speisen und Getränke wie im heutigen Schnellimbiss über eine Theke zur Straße hin verkauft wurden.

Heute steht die „Snackification“ dafür, dass sich unser Essverhalten zunehmend den Rhythmen unseres Alltagslebens anpasst, das wenigstens gefühlt immer schneller, flexibler und mobiler wird. 

Diese offensichtliche Freiheit, überall und jederzeit eine Mahlzeit einnehmen zu können, scheint durch das Einwegplastikverbot auf den ersten Blick einschränkt zu werden. Doch schon durch kleine Tricks muss niemand auf Bequemlichkeit (englisch „convenience“) verzichten. Sie lässt sich durch den Einsatz von Alternativen sogar nachhaltig gestalten, sodass die Snackification unseren Alltag mit ihrer ganzen Vielfalt bereichert.

To-go-Becher & Flaschen

Mit dem eigenen Kaffeebecher im Café? Längst kein ungewöhnlicher Anblick mehr! Dank schicker Designs sind To-go-Becher heute nicht nur funktional, sondern sehen auch gut aus und sind ein treuer Begleiter, ob auf dem Weg zur Arbeit oder auf Reisen. Auch während der Corona-Pandemie können unter bestimmten Voraussetzungen eigene To-go-Becher in Cafés oder an Ständen befüllt werden und machen Einwegverpackungen überflüssig. Den eigenen Kaffeebecher zuhause vergessen? Das ist kein Problem mehr: Viele Cafés bieten mittlerweile Mehrwegbecher im Pfandsystem an, die nach dem Genuss zurückgebracht und wiederverwendet werden können. Welche Gastronomiebetriebe das Befüllen des eigenen Bechers ermöglichen oder auch an einem Pfandsystem teilnehmen, kann bequem auf der Karte von www.bonn-geht-den-mehrweg.de nachgeschaut werden. Auch Mehrwegflaschen aus Glas oder anderen Materialien können immer wieder frisch befüllt werden und sparen so nicht nur Plastik, sondern langfristig auch Geld.

Frischhaltedeckel

Wiederverwendbare Deckel aus Silikon sind besonders praktisch, um zum Beispiel Lebensmittel in offenen Schüsseln oder Dosen zu verschließen und so frisch zu halten. Flexibel und dehnbar sorgen sie außerdem immer für den passenden Deckel für (fast) jedes Gefäß: Ob Joghurtbecher oder die Auflaufform mit den Resten von gestern. Mit heißem Wasser und Spülmittel lassen sich Silikondeckel schnell für den nächsten Einsatz reinigen und immer wieder verwenden. Darüber hinaus schonen sie die Umwelt, weil weniger Plastik oder Alufolie verbraucht wird. Einige Modelle glänzen außerdem mit ihrer Auslaufsicherheit, sodass auch die Suppe für den Arbeitslunch problemlos mitgenommen werden kann. 

Müsli-Becher

Die klassische Brotdose ist spätestens mit der Einschulung der Mehrwegbehälter, der alltäglich zum Einsatz kommt, und das bereits für mehrere Generationen. Leider nimmt die Nutzung der Brotdose mit steigendem Alter ab. Dabei gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Behältnissen, die den gestiegenen Ansprüchen des Außer-Haus-Verzehrs standhalten. Wem zum Frühstück weniger nach Brot, sondern einem gehaltvollen Müsli der Sinn steht, kann mit einem Müsli-Becher sein Frühstück mitnehmen und dabei die Cerealien von der Milch oder dem Joghurt getrennt transportieren. So ist das Frühstück noch knusprig, auch wenn der Arbeitsweg länger ist oder die Mahlzeit aufgrund von Terminen erst später stattfinden kann.

Silikonbeutel & Wachstücher

Trennkost, portioniertes Obst oder andere Snacks lassen sich statt in einem Einwegplastikbeutel oder in Frischhaltefolie eingewickelt auch in einem Silikonbeutel transportieren. Er ist ebenso platzsparend, luftdicht und in der Regel spülmaschinenfest, sodass der Mehrweg keinen nennenswerten Mehraufwand darstellt. Auch Tücher aus Bienen- oder Pflanzenwachs sind eine ökologische Variante zur herkömmlichen Frischhaltefolie. Geschnittenes Obst und Gemüse kann darin genauso gut und sicher transportiert werden wie das leckere Pausenbrot.
Wachstücher lassen sich leicht reinigen und sogar mit einfachen Mitteln selbst herstellen.

Lunchbox

Wer sich bei seinem Lieblingsimbiss eine warme Mahlzeit holt, kennt die Behälter aus geschäumtem Polystyrol, die häufig voneinander getrennte Kammern besitzen, damit die einzelnen Bestandteile des Menüs sich während des Transports nicht vermischen. Das Einwegplastikverbot verbietet nur Styropor-Becher und nicht die Thermo-Menüboxen aus demselben Material. Dabei gibt es mit sogenannten Lunchboxen eine echte, wiederverwendbare Alternative. Auch für Lunchboxen gibt es mittlerweile Pfandsysteme, mit denen Mehrwegschalen eingespart werden können. So steht dem plastikfreien Take-Away nichts mehr im Wege!

Tiffin

Tiffins sind die Mehrwegbehälter, die vornehmlich in Indien zum Einsatz kommen, und mit denen das Mittagessen von der Familie zuhause oder aus Großküchen direkt an den Arbeitsplatz geliefert wird. Dahinter steckt übrigens eine beeindruckende Logistik. Die stapelbaren Schalen sind in einem Gestell eingespannt und können an einem Henkel getragen werden. Hierzulande könnten sie auch zum Einsatz kommen, wenn zum Beispiel das Abendessen auswärts abgeholt wird. Die Portionen Reis, Fleisch und Gemüse lassen sich so bequem nach Hause tragen und dort mit Partner*in oder der Familie verzehren.